Aktuelles

Immer noch interessant …

Da unsere Internetpräsentation zur Zeit neu gestaltet wird, besteht noch kein Zugriff auf alle Seiten dieser Website. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Bericht aus
Nordwest-Zeitung Oldenburg, 8. Dezember 1997

Sandkrugerin wieder Vorreiterin

Erste Feuerwehrfrau Deutschlands jetzt als erste Brandsachverständige der IHK bestellt.
Monika Tegtmeier hat zwar den Job als Feuerwehrfrau zugunsten ihrer Familie an den Nagel gehängt. Ihr Fachwissen ist aber weiterhin gefragt.

Von HORST LACHMANN

Sandkrug. Den Schutzhelm, den sie in den vergangenen zwölf Jahren bei so vielen schweren und auch leichteren Lösch‑, Hilfs‑ und Katastropheneinsätzen in Solingen, Münster, Mühlhem/Ruhr und schließlich in Remscheid tragen mußte, hat Monika Tegtmeier jetzt erst einmal, ebenso wie die blaue Feuerwehnuniform, an den berühmten Nagel gehängt. Als sie im Jahre 1985 den Feuerwehr‑Beruf von der Pike auf erlernte, war sie die erste Feuerwehrfrau Deutschlands.

Rückblickend stellte die 36jährige Ehefrau und Mutter von zwei kleinen Mädchen voller Stolz fest, daß dieser stressige, strapaziöse und verantwortungsvolle Beruf, in dem sie bis zur Brandoberinspektorin aufstieg, genau das war, was sie sich wünschte. "In jeder Hinsicht", so die gebürtige Sandkrugerin Monika Tegtmeier, geborene Pieper, die jetzt in ihren Geburts- und Heimatort zurückgekehrt ist und sich erst einmal der Familie widmen will. Der Bau eines Einfamilienhäuschens ist bereits im Gange, und die Bauingenieurin wird sich auch künftig auf ihrem Fachgebiet beschäftigen. In diesen Tagen ist sie zur "öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für den vorbeugenden Brandschutz" (sprich: Gutachterin) für den Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) Oldenburg vereidigt worden. Und auch diesmal ist sie die erste Sachverständige dieser Art, die von der Kammer bestellt wurde.

Die Sandkruger Gutachterin arbeitet vorwiegend mit Architekten, prüft Brandschutzkonzepte, meistens in der gewerblichen Wirtschaft, und sie erstellt Gutachten. Das erfordert Arbeit und Erfahrung zugleich. Und gerade diese Erfahrung bringt die Feuerwehrfrau Monika Tegtmeier mit. Bei der Berufsfeuerwehr in Remscheid fungierte sie viele Jahre als Einsatzleiterin. Da mußte eine Frau schon zeigen, daß sie ihr Fach total beherrscht.

Ihre Einsatzmannschaft war immerhin 35 Mann stark. Die Betonung liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf "Mann", denn sie war in der 120 Mitglieder starken Berufsfeuerwehr Remscheid das einzige weibliche Mitglied und in Deutschland die einzige "frauliche" Einsatzleiterin. "Diese Arbeit machte riesigen Spaß und die Kameradschaft war so hervorragend, daß es eigentlich nie zu ernstlichen Meinungsverschiedenheiten kam. Beim Brand‑, Hilfs‑, und Katastropheneinsatz muß man einfach wissen, an welche Stelle jeder Mann gehört", erzählt die 36jährige.

Monika Tegtmeier, von der Feuerwehrfrau (hier ein Bild aus ihrer aktiven Zeit als Brandoberinspektorin) zur Brandsachverständigen der IHK